Design Thinking http://www.heiko-kleinhanns.de Sat, 31 Mar 2018 05:02:09 +0000 en-US hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.14 Design Thinking: Jochen Gürtlers praktischer Ratgeber http://www.heiko-kleinhanns.de/design-thinking-jochen-guertlers-praktischer-ratgeber/ http://www.heiko-kleinhanns.de/design-thinking-jochen-guertlers-praktischer-ratgeber/#respond Wed, 23 Oct 2013 12:02:23 +0000 http://www.heikokleinhanns.de/?p=637 Read more]]> Design-Thinking-Infografik-start

Ideen sind – zumindest im beruflichen Umfeld – selten reine Zufallsprodukte, meist entstehen sie aus einer strukturierten Herangehensweise heraus, wenn Probleme mit einer bunten Truppe oder abteilungsübergreifend gelöst werden sollen. Das heißt, überall dort, wo das Neue in die Welt kommen soll braucht es Menschen, die einem Projekt oder Veränderungsprozess tatkräftig zur Seite stehen. Einer dieser Geburtshelfer ist Jochen Gürtler. Ihn beschäftigt dabei die Frage, was Veränderung braucht, damit sie geschehen kann, sowohl im persönlichen als auch im inhaltlichen und organisatorischen Kontext. Derzeit ist Jochen Gürtler neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Coach und Innovationsberater beim größten deutschen Softwareanbieter beschäftigt, und plant, moderiert und begleitet dort Design Thinking Workshop und Co-Innovations-Projekte.

Dinge und komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen ist eine große Kunst. Jochen Gürtler und Johannes Meyer lösen diese Aufgabe meisterlich in ihrem Arbeitsbuch „Design Thinking“ aus der 30 Minuten Reihe von Gabal. Übrigens, wer Jochen Gürtler und seinen Vortrag „Design Thinking. Oder wie innovative Lösungen für komplexe Probleme entstehen können.“ Live erleben möchte, dem sei die Veranstaltung der medien[plan]tage der Müller Ditzen AG aus Bremerhaven am 07. November 2013 ans Herz gelegt.

Ich habe hier im Blog schon mal das Thema Design Thinking als Methode behandelt, das Neue in die Welt zu bringen. Es stellt sich dabei immer wieder die Frage, worin denn die Unterschiede zwischen Arbeiten im Design Thinking Prozess und in herkömmlichen Projektgruppen bestünden. Gemeinsam mit Jochen Gürtler haben wir uns dieser Frage genähert und eine gemeinsame Infografik erstellt. Bewusst haben wir uns dabei auf die auffälligsten Unterscheidungen konzentriert und sie etwas überspitzt zum besseren Verständnis dargestellt. Wir erheben dabei nicht den Anspruch von Allgemeingültigkeit und Vollständigkeit. Die Realität ist nie so schwarz-weiß wie Skizzen es transportieren.

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Herr Gürtler, Sie veranstalten Workshops zu den Themen Design Thinking, Business Model Generation, Business Model You, Persönlichkeitsentwicklung und vieles mehr. Auf Ihrer Webseite haben Sie eine wunderbare Wolke Ihrer Tätigkeiten. Was passiert, wenn Sie Ihre Fähigkeiten im Bereich Design Thinking, Heldenreise, Reiss Profile oder Scrum mit einander verschmelzen, welche Besonderheiten kristallisieren sich hieraus für Ihre Arbeit?

„Grundsätzlich geht es für mich immer um Veränderung und der Frage, wie Neues entstehen kann. Neue Ideen, neue Vorgehensweisen, neue Sichtweisen auf Themen und sich selbst. Design Thinking bietet z.B. einen wunderbarer Einstieg in die Arbeit an neuen und überraschenden Ideen und Lösungen.  Speziell bei Projekt-Teams, die sich z.B. für 3 Monate zusammenfinden, ist das dann meistens für alle auch eine kleine oder auch größere Heldenreise. Denn jeder verlässt für so ein Projekt ein Stück weit seine gewohnte (Arbeits-) Umgebung, die liebgewonnene Heimat, und folgt “dem Ruf des Helden“ und macht sich auf ins Unbekannte. Dabei werden ihm zwar keine Drachen und Ungeheuer begegnen und als Lohn für die bestandenen Abenteuer winkt auch nicht die blonde Prinzessin. Nichtsdestotrotz gibt es in solch einem Projekt oft viele Unwägbarkeiten und Abenteuer zu bestehen, die mindestens genauso herausfordernd sein können für das Projekt-Team und die mindestens genauso viel Wachstum-Chancen für jeden Einzelnen bereithalten wie die unzähligen Heldengeschichten, die wir alle kennen und meist auch lieben.

Zudem finde ich meine Arbeit im Bereich Design Thinking gerade deswegen so spannend, weil ich hier meine IT-Seele mit meinem Interesse an der Arbeit mit Menschen kombinieren kann. Und weil ich denke, dass ich dabei durchaus Menschen inspirieren und ermutigen kann, sich auf Veränderung einzulassen – sich auf einen wertfreien Blick auf sich selbst einzulassen und damit einen ersten, wichtigen Schritt hin zu der gewünschten Veränderung zu machen.

Reiss-Profile sind ein schönes Tool, einerseits für jeden Einzelnen aber auch für Teams (neue oder schon existierende), um einen Ist-Zustand der Teammitglieder an den Start zu bekommen. Wichtige Fragestellungen sind hier „wie unterschiedlich sind wir im Team” oder „welche Stärken/Schwächen hat jeder”. Ich sehe die Arbeit mit dem Reiss-Profil – entgegen der gelehrten Meinung – nicht als etwas „Fixes“ an, sondern als Beschreibung des Ist-Zustandes. Als Gestalttherapeut bin ich felsenfest davon überzeugt, dass auch die so ermittelten Lebensmotive/Prägungen nichts sind, was jemanden einschränken oder daran hindern sollte, nicht auch andere Einstellungen und Sichtweisen zu entwickeln.

Scrum ist last but not least ein sehr effektives Model, Projekte zu planen und zu strukturieren. Von den allerersten Design-Thinking-Schritten bis hin zu einer Umsetzung und Implementierung erweist sich diese Vorgehensweise einfach als hilfreiches Werkzeug für meine Arbeit.

So unterschiedliche die gerade beschriebenen Ansätze und Modelle auch sind und so untypische vielleicht ihre Kombination erscheinen mag auf den ersten Blick. Ich finde es sehr spannend, aus all dem etwas Neues zu machen. Etwas Neues, das letztendlich die gewünschte Veränderung fördert und vorantreiben kann. Probieren Sie es doch einfach mal aus!“

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Design Thinking – Grenzen der Vorstellungskraft in Unternehmen überschreiten http://www.heiko-kleinhanns.de/design-thinking-grenzen-der-vorstellungskraft-in-unternehmen-uberschreiten/ http://www.heiko-kleinhanns.de/design-thinking-grenzen-der-vorstellungskraft-in-unternehmen-uberschreiten/#respond Thu, 08 Aug 2013 08:16:54 +0000 http://www.heiko-kleinhanns.de/?p=524 Read more]]> Design Thinking – Grenzen der Vorstellungskraft in Unternehmen überschreiten

Braucht man für kreative neue Lösungen, ein kreatives Umfeld? Wünschen wir uns radikal andere Ergebnisse, müssen wir nicht dann auch einen radikal anderen Ideenfindungsprozess implementieren? „Ja, ist doch logisch!“, ruft uns Thomas Range, Autor von „Durch die Decke denken – Design Thinking in der Praxis“ zu. Man kann in einem uninspirierten Zustand kaum inspirierte Leistungen erwarten, so der Grundsatz. „Design Thinking ist eine Methode, die schöpferische Ressourcen in interdisziplinären Teams nutzt.“, fasst der Autor und brand eins-Journalist den Nutzen der Arbeitsweise zusammen.

Die Design Thinking Methode fängt dort an, wo herkömmliche Workshoproutinen an ihre Grenzen stoßen: In der Zulassung der grundsätzlichen Ergebnisoffenheit. Auch wenn das auf den ersten Blick noch nicht revolutionär erscheint, so entfaltet sich doch die Bedeutung auf den zweiten. „Wie sieht es denn heute in Kreativ-Meetings aus? Trister Büro-Charme, ein Ort der Lähmung. Wie kann man so auf neue Gedanken kommen? Und im Grunde genommen sind die Ideen von anderen schon vorgegeben, so dass das Team kaum eine wirkliche Chance hat, innovative neue Wege zu erkunden. Schnell bleibt man in seinem Rahmen gefangen und wundert sich, dass die Ergebnisse nicht die erwünschte Revolution auslösen.“, beschreibt Ramge die gegenwärtige Kreativkultur in vielen Unternehmen.

Stellen wir uns die Frage nach der Weiterentwicklung unseres Unternehmens oder Angebotspalette, so stehen wir immer vor einer Wahl. Reden wir „nur“ über die Verbesserung und Optimierung des bestehenden oder suchen wir komplett neue Wege, jenseits des bekannten, vorhandenen? Na klar, ausgetrampelte Pfade kann man vergessen, neues Denken muss her, in und für die Zukunft sehen – aber wie leicht fällt es uns wirklich loszulassen und etwas anderes, noch nicht greifbares zuzulassen? Dafür müssen Initiatoren schon ein sehr weitreichendes Verständnis von Selbsterneuerung haben oder aber mit dem Rücken zur Wand stehen. Doch es besteht Hoffnung, dass das Denken in neuen Bahnen bereits eher als Chancenmodell denn als Krisenbewältiger angenommen wird, Thomas Ramge weiß: „In den heutigen Märkten benötigen wir die Fähigkeit, den Kunden viel stärker als bisher in den Mittelpunkt unserer Betrachtungen zu stellen. Es wächst in vielen Unternehmen das Bewusstsein, dass wir für neue Herausforderungen auch neue Denkweisen entwickeln müssen.“ Design Thinking ist hierfür eine äußerst kreative Methode das Neue schneller in die Welt zu bringen.

Mit Sprechgesang, Rollenspiel und Tanz gelingt es den Teilnehmern bekannte Pfade zu verlassen und neue Angebote, Dienstleistungen, Produkte usw. bis zur Praxistauglichkeit zu entwickeln. Dennoch, eine Anleitung zum Quatschmachen ist dies mitnichten. „Design Thinking zeichnet sich durch ein hohes Maß an Struktur und organisierten Lösungsfindungs- und entwicklungswegen aus und ist kein Kuschelkursus. Es gibt Hürden und Enttäuschungen wie in jedem Prozess.“, sagt der Autor. Nichtsdestoweniger müssen die Teilnehmer erst einmal in einen förderlichen Zustand versetzt werden um sich überhaupt neuen Gedanken öffnen zu können und das gelingt eben durch kreative Aufwärmübungen. „Das Schöne an dem Prozess ist, dass er, sofern konsequent gelebt, auch nach und nach die Denkkultur im Unternehmen positiv verändert und sich daraus neue Lösungen und Ansätze entwickeln, die sich wiederum zu Wettbewerbsvorteilen ausarbeiten. Die Innovationsmethode wird zur Managementphilosophie.“, skizziert Thomas Ramge das ideale Anwendungsergebnis der Methode.

Die Komfortzone ist ein trügerischer Wohlfühlort. Und doch: Begeistern uns nicht solche Geschichten wie z.B. die vom Wandel des Hochsprungs vom Straddle zum Fosbury Flop? Da springen alle immer vorwärts über die Stange und auf einem Mal kommt jemand auf die Idee rückwärts drüber zu springen und steckt alle andere in den Sack. Traumhaftes Business! Das heißt also, wir müssen zwischen Prozessoptimierung und Musterwechsel unterscheiden. Bei Prozessoptimierungen liegen die Lösungen einfacher auf der Hand, während es für Musterwechsel keine vorgefertigten Ergebnisse gibt. Der Autor sagt: „Für Optimierung und Ideen im bekannten Terrain sind die gängigen Mittel wie Projektarbeit, Inhouse-Workshops und ähnliches nach wie vor gut geeignet und erfolgversprechend. Möchte man aber Neuland entdecken müssen wir uns anderer Methoden bedienen als derer, die im Altland funktionieren.“

Allerdings ist der Mensch in unserer Gesellschaft doch relativ kreativscheu und skeptisch geworden und hegt oftmals tiefes Unbehagen gegenüber unkonventionellen Methoden. Kreatives Arbeiten ist in Unternehmen selten an der Tagesordnung, so dass sich das stete Trommeln für Design Thinking und mehr Fremddenken als wertvoll erweisen wird. Gemeinsam mit Juergen Erbeldinger hat Journalist und Autor Thomas Ramge ein wunderbares Buch zum Thema herausgebracht. Illustriert wurde es von Erik Spiekermann. „Durch die Decke denken – Design Thinking in der Praxis“ beschreibt unterhaltsam und umfassend die Methoden und die Möglichkeiten mit dieser Arbeitsweise Neues in die Welt zu bringen. Dem Leser werden konkrete Tools an die Hand gegeben um diesen Prozess auch anschließend im eigenen Unternehmen zu implementieren. Empfehlenswert.

Zum Weiterlesen:

Der Autor

Das Buch

Das Projekt auf Facebook

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