„Übernehmen“, ein Wort, welches passender für eine Unternehmensnachfolge nicht sein könnte. Sie finden jemanden der Ihr Unternehmen übernehmen kann oder aber, und das geschieht oft, Sie übernehmen sich selbst bei der Suche nach einem Nachfolger und stehen am Ende alleine da, schlimmstenfalls zum Abschließen Ihres Lebenswerks. Gerade im Mittelstand gibt es momentan eine rege Bewegung. Die Gründergeneration ist in die Jahre gekommen und zahlreiche Firmen, die in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut wurden, stehen unmittelbar vor dem ersten einschneidenden Führungswechsel.
Doch wie gelingt der Fortbestand des Unternehmens, die Übergabe zwischen Jung und Alt, zwischen Bewahrern und Veränderern, zwischen grauer Unternehmereminenz und frischer Businessbrise? Erst einmal müssen sie zu einander finden. Hierzu bietet z.B. die bundesweite Börse für Unternehmensnachfolge nexxt-change eine konkrete, datenbankgestützte Hilfestellung. Hier können Kauf- und Verkaufswillige in Kontakt treten, Online-Partnervermittlung für Unternehmer sozusagen, mit allen Vor- und Nachteilen des virtuellen Datens.
Auch in Bremerhaven haben die verschiedenen zuständigen Stellen erkannt, dass es beim Thema Unternehmensübergabe Handlungsbedarf gibt und stellen mit einer gemeinsamen Veranstaltung eine „reale“ Plattform zum Austausch, zur Information und zum sich Lieben- und Kennenlernen zur Verfügung. Die Veranstaltung soll Unternehmer in der Region bei der Lösung der Zukunftsproblematik unterstützen. Am24. September 2012, im Bremerhavener Haus des Handwerks, Columbusstraße 2, ab 15.00 Uhr, können sich sowohl potenzielle Übernehmer als auch Unternehmer, die ihren Betrieb übergeben möchten, umfassend über die Voraussetzungen für eine gelungene Übergabe des Staffelstabs informieren. Die Themen erstrecken sich von der Finanzierung über steuerliche Aspekte und öffentliche Förderung bis hin zu den „weichen“ Faktoren einer Übergabe. Weitere Informationen und Anmeldung zum Übernahmetag in Bremerhaven gibt’s hier.
Ist die Übergabe theoretisch besiegelt stürzen sich alle Beteiligten mit den besten Absichten in die Arbeit und schon gilt es die nächsten Hürden zu überwinden. Aus einer Zweckgemeinschaft muss eine echte Beziehung werden, sonst klappt’s auch nicht mit dem Nachbarn. Auch wenn die Meinungen, Ansichten und Vorgehensweisen beider Partner verschieden sind, sollte die Entwicklung einer gemeinsamen Basis, eines gemeinsamen Nenners erreicht werden. Diese Schnittmenge besteht aus den Zielen des alten Inhabers und den Zielen des neuen (z.B. „Arbeitsplätze sichern“), daraus können dann die verschiedenen Umsetzungsvarianten zum Erreichen diskutiert werden. Im nächsten Schritt ist es wichtig, gemeinsam den Markenkern und die „Unternehmensseele“ zu extrahieren: Für was steht Firma XY wirklich (Alleinstellungsmerkmale, Nutzen, Stärken, Image usw.), denn auch dieser Kern sollte erhalten bleiben. Ist auch der zum Vorschein gebracht, geht es an die Fragen: Was gilt es zu bewahren? Was gilt es zu verändern? Was kann übernommen werden? Was gilt es zu erneuern? Hierbei helfen oftmals auch der „neutrale“ Blick von außen und die Moderation durch einen Berater oder Coach. Interessiert Sie das Thema, lassen Sie es mich wissen.