In der freien Natur wirken Düfte stimulierend und in der Werbung nachweißlich verkaufsfördernd. Ein Bäcker, der frischen Brotduft auf die Straße bläst kurbelt seinen Verkauf an, die Frischeabteilung im Supermarkt ist gut gelegen, wenn sie nicht mit den störenden Düften der Flaschenrückgabe Öttingerpremiumbier zusammenkommt. Duftmarketing ist also die hohe Kunst der Verführung. Was liegt näher, diesen emotionalen Anker auch auf Druckerzeugnisse setzen zu wollen? Auf der Veranstaltung der Müller Ditzen AG erlebten Printprofis am Valentinstag die Einsatzgebiete verführerischer Duftlacke.
Mit Drucklack kann erfolgreicher geworben werden. Wenn Menschen riechen, fühlen sie. Düfte lösen Emotionen aus und wecken Erinnerung. Unterstreichen Sie Ihre gedruckte Werbebotschaft mit einem passenden Duft und überraschen Sie Ihren Kunden mit einem sinnlichen Erlebnis. Er wird Ihre Botschaft länger im Gedächtnis behalten – so zumindest die These des Nachmittags.
Die einleitenden Worte fand Herr Huber, Vorstand der Müller Ditzen AG in Bremerhaven. Er erklärte wie das Zusammenspiel von Duft-Impuls wahre Emotionswelten im Kopf auslöst. Denn Düfte wirken direkt und spontan – ohne Umweg über den Verstand. Das ist gut. Verstand ist in der Werbung ja oftmals hinderlich. Thomas Lürßen, Vertriebsleiter der Druckerei, berichtete über die Funktionsweise der Drucklacke auf dem Papier und die Verarbeitung in der Siebdruckmaschine. Über die richtige Datenformanlegung für die Veredelungen klärte Antoinette Rozema, medien[plan]tage, auf. Hierfür gibt es in der Gestaltung einiges zu beachten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die Müller Ditzen AG als eine der wenigen Druckereien, ihren Kunden aktive Hilfe bei der Datenerstellung anbietet und mit Frau Rozema eine mobile Datenfee im Einsatz hat, die den Druckereikunden mobilen Support leistet.
Anschließend überzeugte sich das Publikum ganz persönlich von der Werbewirksamkeit der Duftlack-Veredelung. Im Sieb- und Offsetdruck konnte die Entstehung eines duftenden Werbeträgers live miterlebt werden und an der eingerichteten Duftbar wurde an verschiedensten Produktionsmustern geschnuppert, gefachsimpelt und an die eigene Nase gefasst. Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Vortrag von Follmann & Co. GmbH & Co. KG, dem europäischen Marktführer bei der Verkapselung von Parfümölen. Die geneigte Zuhörerin, der geneigte Zuhörer erfuhr Wissenswertes über die Herstellung mikroverkapselter Duftöle für die Printwerbung, Einsatzgebiete der Duftveredelung sowie Marketingbeispiele.
Fazit Duftmarketing im Printbereich: Die Herausforderung liegt wie immer in der richtigen Anwendung. Es ist ein schmaler Grat zwischen Kitsch, Penetranz und wirklichem Aha-Erlebnis arbeitet man mit künstlichen Gerüchen, gerade im Druckbereich. Kreative sollten frühzeitig, am besten schon im Ideenprozess, den Druckproduzenten mit ins Boot holen um am Ende ein optimales, duftendes Ergebnis zu erhalten. Und zum Abschied gab es eine Rose geschenkt, roch auch gut.
Fotos: Antoinette Rozema (Müller Ditzen AG)