Gründerboom, Start-Up-Euphorie und die Kapitalmaschine des Crowed Investings suggerieren eine wunderbare neue Welt des Entrepreneurship. Junge smarte Typen und Typinnen machen sich auf, ihr Unternehmen zu gründen und werden reich, berühmt und sexy. Unter anderem weil sie z.B. tolle Apps entwickeln und sie für ein Vermögen verkaufen können. Die Presse ist voll traumhafter Gründergeschichten, revolutionärer Ideen und ergötzt sich vor Vermutungen, wie die erfolgreiche Zukunft all dieser Unternehmen aussehen wird.
Und die Wahrheit der Geschichte? Nicht mal 20% aller Gründungen überleben die ersten Jahre. Über die Hälfte der Start-ups scheitert daran, dass das Team nicht zu einander gepasst hat, also an der menschlichen Komponente nicht an der Sache an sich. Knapp ein Drittel der Unternehmungen schafft es nicht aufgrund des falschen Timings, meist ist der Markt noch nicht reif für dieses oder jenes Angebot. Weitere Ausführungen dazu hier.
Doch von Geschichten, die frühzeitig enden hört man wenig und wenn nur kurz. Scheinbar verkriechen sich die jungen Unternehmer wieder. In unserer Leistungsgesellschaft ist Scheitern noch immer mit einer Art Makel im Lebenslauf verbunden. Dabei klappen viele Dinge nicht gleich beim ersten Anlauf bzw. können wir auch nur durch Fehler Erfahrungen machen, die sich auch dann erst wieder in bessere Entscheidungen transformieren können.
Niemand erzählt also die Geschichte vom Scheitern? Doch. Michael Eisler von Wappwolf, einem ehemals aufstrebend erscheinendem IT-Unternehmen, schreibt in einem langen Post vom Werden und Vergehen seines Start-ups. Er lässt den Leser teilhaben an Gedanken, Gefühlen und Erkenntnissen, die für jeden Unternehmer wertvoll sind. Vieles kommt einem bekannt vor. Also: Unbedingt lesenswert.